Die statischen Verben in der Reihenfolge der dynamischen Verben

von Roin Tschikadze (Staatliche Universität Telavi)

Es ist bekannt, dass die statischen Verben in der Sprachgeschichte die älteste Sachlage (das Sachverhältnis) widerspiegeln. Diese Verben sind bei allen wesentlichen Veränderungen konstant geblieben, haben die Schattierung des Archaischen und den statischen Inhalt der grammatischen Struktur im modernen Sprachsystem aufbewahrt.

Die Semantik der statischen Verben zeigt uns, dass diese Verben meistens einen Zustand ausdrücken, der bei ihnen schon in früheren Zeiten der Sprachentwicklung kennzeichnend war.

In der wissenschaftlichen Literatur ist ebenso bekannt, dass diese Verben im allgemeinen einen Zustand ausgedrückt haben, der gleich der Eigenschaft in diesem Zeitraum unverändert geblieben ist. Im Hinblick auf diesen Zeitraum versucht die Sprache nicht nur den Zeitraum an sich zu umfassen, sondern die Dauerhaftigkeit, d.h. der Zustand hat sich vollendet oder hat sich mehrfach wiederholt.

Im Konjugationssystem der Verben wurden die statischen Verben in die Präsensreihe gestellt. Das ist der Grund dafür, dass sie ihre eigene Gegenwart und ein nur geliehenes Präteritum haben, das unbestimmt dauerhaft scheint. Für dieses Präteritum ist die Benennung Aorist anpassend. Nach der Form sind sie alle vollendet, aber dem Inhalte nach unvollendet: stand, saß, lag, war, hing, hielt, glaubte. Also, der Form nach Perfekt, aber der Funktion nach Imperfekt (Präteritum). Das ist gerade das Hauptmerkmal der statischen Verben, was durch ihre Semantik und Natur bedingt ist.

Diese Schlussfolgerungen sind aufgrund der Analyse der Parataxe (parataktische Konstruktionen) und Betrachtung der Reihenfolge der statischen und dynamischen Verben gezogen worden.

In Versuchen erwies es sich, dass den vollendeten Verbformen (bzw. Prädikaten) die unvollendeten, dynamischen Verben (Prädikate) nachfolgen, was durch ihre Semantik veranlasst wird, und zwar: das Präteritum bezeichnet das in der Vergangenheit Geschehene mit unvollendetem, dauerndem Inhalt, womit es (das Präteritum) sich der Semantik der statischen Verben nähert. Auch die gegenwärtigen, georgischen Verben werden in der Vergangenheit mit perfektiven, geliehenen Formen gebraucht, die aber einen unvollendeten Inhalt beinhalten.

Tatsächlich, existieren die statischen und dynamischen Verbreihen mit unterschiedlicher, aber auch semantisch identischer Reihenfolge. Hier wird zur Anschaulichkeit ein kleiner Teil der Beispiele angeführt, dem eine Liste der statischen Verben beigefügt wird;

stand: stand und dachte, stand und beobachtete, stand und hörte zu, stand und lächelte, stand und wartete, stand und weinte…

saß: saß und sprach, saß und schaute, saß und schluchzte, saß und strickte, saß und trank, saß und wärmte sich…

lag: lag und dachte, lag und atmete, lag und schnarchte, lag und stöhnte, lag und schaute, lag und wartete, lag und weinte…

war: er war von hohem Wuchs und sah gut aus, war einsam und klagte, ihm war es gut und er ging täglich auf die Jagd, es war voll und ging nicht mehr hinein, er war still und überlegte…

hielt: hielt und murmelte, hielt und betrachtete, hielt und liebkoste, hielt und führte, hielt und las, hielt und aß, hielt und reinigte…

hing: hing und qualmte, hing und leuchtete, hing und schaukelte, hing und bewegte sich nicht, hing und beleuchtete kaum, hing und hielt sich fest, hing und schrie…

glaubte: glaubte und sang, glaubte und schrie, glaubte und schrieb, glaubte und lief, glaubte und weinte, glaubte und flüsterte, glaubte und rief…

Es ist bemerkenswert, dass in der Parataxe neben dem statischen Verb das dynamische Verb-Prädikat mit der Perfektform sehr selten zu treffen ist. z.B.: stand und ging nicht weg, stand und drehte sich nicht um, er hat sich abgewöhnt und war bald müde, war Schüler und lernte das ABC, war lustig und erinnerte sich an das Kind.

Relativ natürlicher scheint die Reihenfolge, wo neben der vollendeten Perfektform des Verbs-Prädikats unmittelbar die Form des dynamischen Verbs im Konditionalis oder Plusquamperfekt steht, weil die letzten semantisch den statischen nahe stehen, Z.B.: stand und blickte an, stand und hatte mit den Kopf genickt, lag und starrte an…

Als Beweis des Obenerwähnten wird eine Liste den Verben in parataktischen Konstruktionen nach ihren semantischen Charakter angeführt:

N Statische Verben dynamische Verben Summe
Präteritum Konditionalis Perfekt Plusquamp.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
stand
stand
saß
saß
saß
saßen
saßen
lag
war
lagen
lag
lag
hing
hielt
klebte
stand
glaubte
209
7
118
2
1
32
4
30
45
4
3
22
9
2
3
2
3
2

3
1




7







7







13







2

5




8
4







2
220
7
126
3
1
32
4
38
69
4
3
22
9
2
3
2
5
insgesamt 496 13 20 21 550
% 90 2,5 3,5 4 100

Es ist klar, dass in parabakalen Sätzen, wie die Analyse gezeigt hatte, nach den statischen Verben im Plusquamperfekt die dynamischen meistens im Präteritum folgen .

Tatsächlich sind die statischen Verben der Form nach vollendet, aber dem Inhalt nach unvollendet.